Als die Kindheit verloren ging
Ich begann schlecht zu riechen unterm Arm
Und auch meine Laune war nun öfter schlecht.
Ich war mürrisch und die Worte aus meinem Mund
Kamen nicht mehr selbstverständlich wie zuvor.
Es schien in allem und jedem gabs was zu verstehn
Bloß was? Und wie das nur zusammenhing?
Da war so vieles falsch zu machen in jener Zeit:
Als die Fragen kamen,
Die Pickel wuchsen,
Und die Kindheit verloren ging
Meine Füße zu groß, zu groß meine Hände
Auf den knochigen Kinderknien.
Und an seltsamen Stellen wachsen Haare
Hatte dieser Körper überhaupt noch mit mir zu tun.
Ich wurde ein einziges Fragezeichen
Eine Vogelscheuche, ja ein krummes Ding
Da sah so vieles falsch aus zu jener Zeit:
Als die Fragen kamen,
Die Haare wuchsen,
Und die Kindheit verloren ging
Und war früher noch von Mädchen die Rede
Sagten meine Freunde plötzlich Frauen
Manche hatten schon eine, ich hatte Akne
Keine würde mich jemals auch nur anschauen.
Und selbst wenn es anders käme, was sollte ich mit ihr?
Ich hatte keine Ahnung, wie das ging.
Da war so vieles falsch zu machen in jener Zeit:
Als die Frauen kamen,
Die Zweifel wuchsen,
Und die Kindheit verloren schien
Die Sache mit dem Sex war kompliziert
Und peinlich war das Ganze noch dazu
Meine Gedanken drehten sich im Kreis
Und selbst beim Schlafen hatte ich keine Ruh
All das hatte irgendwie mit Liebe zu tun
Was so viel wie aneinander denken hieß.
Da war so vieles aufzuklären in jener Zeit
Als die Fragen kamen,
Die Pickel wuchsen,
Und die Kindheit mich verließ.
Als die Fragen kamen,
Die Pickel wuchsen,
Und die Kindheit mich verließ
Text: Georg Clementi inspiriert von Heikles Alter von Burkhard Strassmann, DIE ZEIT Nr. 32 vom 5. 8. 2010
Musik: Sigrid Gerlach Waltenberger / Georg Clementi / Tom Reif
Tom Reif: Stahlsaiten-Gitarren, Fretless Bass, 12-saitige Gitarre, Shaker, HiHat, Tambourine
Sigrid Gerlach-Waltenberger: Akkordeon
Robert Kainar: Cajon
ZEIT-Artikel lesen
Lied anhören auf: